Wohmobil – Wohnwagen finanzieren

Aktualisiert am: 29.03.2023

Ein Wohnmobil kostet oftmals sehr viel Geld und ist damit für viele Camper ein schwer zu erreichendes Ziel. Wer nicht genügend Geld zur Verfügung hat, kann sich den Traum eines eigenen Wohnmobils trotzdem mit einer Finanzierung erfüllen. Der Kauf in Raten wird immer attraktiver für viele Menschen und ist in der aktuellen Niedrigzinsphase fast schon sinnvoll.

Ob Bürstner Averso fifty, oder sonst ein Wohnwagen, bzw. Wohnmobil, knapp 50 % aller Fahrzeuge werden heutzutage in Raten gekauft. Der direkte Barkauf hat den Vorteil, dass man keine Zinsen bezahlen muss, jedoch merkt man das bei 1-2 % aktuell fast nicht. Ebenso möchte nicht jeder so lange warten, bis er das nötige Geld zusammengespart hat.

Hier kommt die Finanzierung ins Spiel. Sie kann einem helfen das zukünftige Wohnmobil früher zu bekommen, als normalerweise und bei guten Konditionen wird der Kauf auf Raten kaum teurer als der Barkauf. Wichtig ist nur, dass man vor Abschluss des Kaufvertrages weiß, wie das Wohnmobil bezahlt werden soll. Worauf beim Finanzieren geachtet werden sollte und ob es sich lohnt wird in diesem Ratgeber näher erläutert.   

Die möglichen Finanzierungspartner

Wenn man sich als Kunde ein Wohnmobil finanzieren möchte, hat man eigentlich nur zwei Möglichkeiten. Entweder leiht man sich selber Geld bei der Hausbank oder man überlässt es dem Händler die Finanzierung abzuwickeln. Der Händler arbeitet dann entweder mit einer auf Fahrzeugfinanzierungen spezialisierten Bank zusammen oder kommt auf Finanzierungsprogrammen von Herstellern zurück. Diese bieten auch eigentlich alle großen Hersteller an. Meistens stehen jedoch auch hinter den Herstellerprogrammen die spezialisierten Banken. Darunter fallen die Santander Consumer Bank oder die Auto Europa Bank.

Die verschiedenen Finanzierungsmöglichkeiten im Überblick

Wer sich dazu entschieden hat ein Wohnmobil zu finanzieren, hat mehrere Möglichkeiten dies zu tun. Hier werden nun die drei üblichsten Wege aufgeführt und Vor- bzw. Nachteile genannt:

Ratenfinanzierung

Die wohl üblichste Art u. Weise eine Finanzierung abzuschließen ist die normale Ratenfinanzierung. Diese ist sehr gut kalkulierbar auf Grund der gleichbleibenden monatlichen Raten. Außerdem ist die Laufzeit frei verhandelbar. Somit kann die Laufzeit bis zu zehn Jahren betragen. Die niedrigen Zinssätze bei der langen Laufzeit sind vorteilhaft. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass der Kreditnehmer aus einem breiten Angebot am Markt wählen kann. Nach Vertragsende geht das Wohnmobil in den Besitz des Kreditnehmers über.

Ballonfinanzierung

Bei dieser Art der Finanzierung bleiben bis zu 50 % des Kreditbetrages als Schlussrate offen. Diese kann wieder finanziert werden. Ein Vorteil ist unter Anderem die sehr geringe Anzahlung. Außerdem ermöglichen ein niedriger Zinssatz und feste Raten eine gute Planbarkeit. Eventuelle Nachteile könnten die meist kurze Laufzeit und die hohe Schlussrate sein. Man sollte zudem wissen, dass eine Anschlussfinanzierung teure Konditionen mit sich bringt.

Drei Wege Finanzierung

Der größte Vorteil dieser Finanzierungsart ist, dass man als Kunde ein Rückgaberecht hat und so nicht den gesamten Preis finanzieren muss. Nach dem Laufzeitende hat der Kreditnehmer dann drei Möglichkeiten. Entweder wird die Schlussrate in bar beglichen, man finanziert sie bis zum Ende oder das Fahrzeug wird zurück an den Händler gegeben. Vorteilhaft ist die geringe Anzahlung und die niedrigen Raten. Nachteilig ist, dass bei einer Rückgabe Mängel am Wohnmobil den Preis mindern und so trotz Rückgabe evtl. noch Kosten gedeckt werden müssen.

Die Bonitätsprüfung

Bevor der Kredit jedoch aufgenommen werden kann, wird durch die Bank eine Bonitätsprüfung durchgeführt. Dabei versucht die Bank die finanzielle Situation des Kreditnehmers zu beurteilen um das Risiko einschätzen zu können. In die Beurteilung fließen unter Anderem, die Einkommensverhältnisse, Erfahrungen aus früheren Geschäftsbeziehungen und das Beschäftigungsverhältnis mit ein. Wenn bei einer Hausbank ein Kredit beantragt wird, lässt sich festhalten: je schlechter die Bonität, desto höher der effektive Jahreszins.

Welche Laufzeit ist ideal?

Das hängt vom Kreditnehmer ab und lässt sich pauschal nicht beantworten. Personen mit höherem Einkommen können natürlich auch höhere Raten tilgen. Statistisch kann man jedoch sagen, dass vor Allem jüngere Leute Kredite mit einer langen Laufzeit und niedrigen, planbaren Monatsraten bevorzugen. So bleibt ihnen die Flexibilität vorbehalten. Anders sieht das jedoch bei älteren Personengruppen aus. Diese können auch mal gezielt mehr Geld ausgeben und leisten sich oft höhere Raten, um die Anschaffung schnellstmöglich sein Eigentum nennen zu können.

TIPP: auf Reisemobilmessen wie dem Caravan-Salon werden sogenannte Sonderzinsaktionen zuhauf angeboten. Hier kann man sich Kredite mit besonders niedrigen Zinsen sichern. Die Sonderzinsaktionen werden auch von den Caravanherstellern subventioniert.

Ist eine Anzahlung sinnvoll?

Eine Anzahlung ist fast immer sinnvoll. Denn sie minimiert die Kreditsumme und damit auch die potenziellen Zinsen die möglichst gering gehalten werden sollten. Wer bereits ein Wohnmobil besitzt kann dies beim Händler in Zahlung geben und hat so schon einen Teil seiner Anzahlung getätigt. Generell sind ca. 40 % des Kaufpreises üblich. Außerdem sind bei den empfehlenswerten Sonderzinsaktionen der spezialisierten Banken Anzahlungen immer vorausgesetzt.

Wie findet man das beste Angebot?

Damit der Kunde den für sich am besten passenden Kredit heraussuchen kann, müssen die Kreditinstitute den sogenannten effektiven Jahreszins ausweisen. Dieser gibt die gesamten anfallenden Kosten des Kredites pro Jahr an. Um die allseits bekannten Lockangebote zu unterbinden, müssen die Banken vom Gesetzgeber aus sich an die Zwei Drittel Regel halten und ein repräsentatives Beispiel dem Kunden vorstellen. Diese besagt, dass mindestens zwei Drittel, aller durch Werbung zustande gekommenen Finanzierungen, diesem Beispiel entsprechen müssen.

Noch bevor man mit einem zukünftigen Modell liebäugelt, sollte man sich damit befassen, wie viel man im Monat tilgen kann. Dabei ist Ehrlichkeit und Pragmatismus gefragt. Es sollte genau kalkuliert werden, wie viel am Monatsende übrig bleibt um den Kredit zu decken. Erst dann macht es Sinn nach einem Modell Ausschau zu halten.

Schlussendlich lässt sich festhalten, dass bei der Finanzierung des eigenen Wohnmobils auch einige Ratschläge befolgt werden sollten. Die Idee sich sofort auf das erstbeste Angebot eines Händlers einzulassen ist schlecht. Zuvor sollte die finanzielle Situation ausreichend geprüft worden sein, um beurteilen zu können, was man sich leisten kann. Dabei kann es von Vorteil sein, wenn man sich auf einer Messe für Reisemobile über eventuelle Angebote informiert. Hier werden oftmals besonders günstige Sonderzinsaktionen beworben, die auch von den namenhaften Herstellern gefördert werden. Denn die wollen ja schließlich auch ihre Produkte an den Markt bringen. Mit Hilfe von diesen lässt sich viel Geld sparen.

Passende Videos zum Thema:

 

Bildquellen

Header: Euro money ©Depositphotos/filmfoto