Als Familie mit zwei kleinen Energiebündeln und einem struppigen Hund, der mehr Haare verliert als ein Tannenbaum Nadeln im Sommer, in den Urlaub zu gehen, eröffnet einem grundsätzlich viele Wege: ob das wilde Abenteuer eines Campingurlaubs oder die scheinbar ruhige Idylle eines Ferienhauses am Meer. Beide Optionen versprechen Erholung und Chaos in gleichem Maße, doch auf sehr unterschiedliche Arten, aber beides mit relativ günstiger Preisgestaltung. Die Abwägung ist von einigen Faktoren geprägt und die sollen mal näher unter die Lupe genommen werden, denn beides hat seine Reize.
Nomadenleben für Fortgeschrittene
Die Entscheidung für das Camping ist der Beginn eine Reise ins Unbekannte, wer was man bekommt. Unsere Familie, ausgestattet mit einem Zelt, das auf der Verpackung vielversprechend aussah, machte sich auf den Weg. Das Auto vollgestopft bis an den Rand, sodass es nur einen kleinen Schlitz für den Rückspielgel gab, machte sich auf die Reise, geprägt von vielen kleinen Stopps an hübschen Cafés und lauten Raststätten, weil immer mal jemand dringend einen Grund zum Halten hatte. Auch der Aufbau des Zeltes am ersten Tag glich einer Slapstick Reality -Show. Während Mama und Papa mit Heringen und Fiberglasstangen rangen, bauten die Kinder Sandburgen auf dem noch nicht ausgebreiteten Zelt und der Hund entschied, dass jetzt der perfekte Zeitpunkt für ein Bad im Meer sei und lief quer durch alle benachbarten Vorzelte unerlaubt gen Strand.
Die Nächte im Zelt waren Anfangs ein unruhiges Unterfangen. Der Hund, der sich normalerweise vor dem Staubsauger fürchtet, mutierte zum mutigen Wächter, der jedes Rascheln und jeden Schatten bellend kommentierte, denn ein Igel schob sich entlang der Zeltwand Richtung Mülltüte. Die Kinder fanden das erst großartig – schliefen dann aber wie die Murmeltiere, erschöpft von frischer Luft und Sonne. Nur die Eltern lagen dauernd wieder wach, lauschten den bedrohlichen Geräuschen und dem symphonischen Orchester der Natur und fragten sich, ob Camping wirklich die richtige Entscheidung war, währen kaum merklich die Luft aus der Matratze wich.
Als ein Gewitter übers Meer kam mit einem Regen, der so heftig war, dass er jede Romantik wegschwemmte, lagen die Nerven blank. Es blitzte und donnerte bedrohlich und dann regnete es auch bald durch das falsch errichtete Zeltdach. Plötzlich war das Zelt nicht mehr nur ein Zelt, sondern eine schwimmende Arche. Die Kinder fanden das grandios, patschten barfuß durch das „Zelt Modell: „Plantschbecken“, während die Eltern und der Hund sich fragten, ob Noah auch so seine Probleme hatte. Auf Regen folgt bekanntlich Sonnenschein und so lässt sich das Camperleben genießen.
Die trügerische Idylle am Meer
Nach dem ersten Experiment sollte es im nächsten Jahr lieber in ein Ferienhaus in Dänemark gehen. Kein Zeltaufbau, keine gemeinschaftlichen Duschen, stattdessen feste Wände und echte Betten. Was könnte da schon schiefgehen?
Nun, das Ferienhaus lag idyllisch am Meer, umgeben von malerischen Pfützen, die der letzte Regen hinterlassen hatte. Perfekt für Kinder, die jede Pfütze magnetisch anzogen, um darin zu hüpfen und den Hund, der beschloss, es ihnen gleichzutun. Nach jeder Rückkehr vom Meer hätte auch die Inneneinrichtung des Hauses eine Art Strand sein könnte. Sand im Bett, Muscheln in der Dusche und ein stetiger Duft von nassem Hund – das Ferienhaus bot ungeahnte Möglichkeiten des Zusammenlebens mit der Natur.
Eines Nachts dann das Erwachen: Ein Sturm zog auf, der das ganze Haus zum Wackeln brachte. Die Kinder, begeistert von der Vorstellung, in einem „Piratenschiff“ zu schlafen, während der Hund entschied, dass unter dem Bett der sicherste Ort war. Die Eltern hingegen hatten alle Hände voll zu tun, die vom Wind verwehten Gartenmöbel zu sichern und beteten, dass das Dach die Nacht überstehen würde.
Die Tage beruhigten sich und das Zusammensein bot wunderbare Geschichten und Erlebnisse: gemeinsames Kochen, Spielen und Strandspaziergänge.
Das Abenteuer ruft – egal wie
Ob beim Camping oder im Ferienhaus, eines ist sicher: Urlaub mit der Familie (und dem Hund) ist immer ein Spaß. Am Ende zählen nicht die kleinen Missgeschicke oder das wechselhafte Wetter. Was in Erinnerung bleibt, sind die gemeinsamen Lacher, die improvisierten Lösungen und die unerschütterliche Gewissheit, dass man als Familie jedes Abenteuer meistern kann – sei es ein unerwarteter Sturm oder ein Zelt, das beschließt, zum U-Boot zu mutieren.
So oder so, der Urlaub am Meer bleibt unvergesslich, und die Geschichten werden noch lange bei Familienfeiern zum Besten gegeben. Denn am Ende ist es die Unvorhersehbarkeit, die den Charme eines jeden Urlaubs ausmacht