Die 11 schönsten (Bade)Seen in Polen

Aktualisiert am: 12.01.2024

Krakau Warschau, oder vielleicht doch die wunderschönen Strände der polnischen Ostsee? All das sind, nicht ohne Grund, die bekanntesten Urlaubsziele Polens. Aber nicht nur bei diesen Orten ist ein Besuch mehr als lohnenswert, denn es gibt auch weitere zunächst unscheinbare „Hidden Treasures“ oder sogar Geheimtipps, die das Land zu bieten hat.

Welche das sind, wirst du hier natürlich sofort erfahren. Also zurücklehnen und staunen!

1. Jezioro Nidzkie / Der Niedersee

Der Name „Niedersee“ passt hier nicht so ganz, denn eigentlich handelt es sich um einen Hochsee. Zumindest schwimmen hier elegante Schwäne und Boote ganze 151m über dem Meeresspiegel! Der See liegt im Herzen des Piska-Urwalds und schlummert ruhig zwischen Kiefern und Fichten und lässt sich abseits der anderen großen Seen finden.

Was einen der schönsten Seen Masurens so besonders macht ist seine Unberührtheit, die Stille und das malerische Aussehen des Insel-Archipels. Bei der Durchfahrt mit dem Boot muss man auf die Sandbänke und Inseln Acht geben, die sich auf dem See befinden. Wenn man jedoch durch die Schilfrohre lugt, sieht man sandige Buchten, die zum Entspannen einladen und allein beim Anblick pure Erholung versprechen.

Unser Tipp:

Je weiter du nach Süden kommst, desto leerer wird es auf und an dem See. In der Umgebung des Sees liegt nur ein größerer Ort: Ruciane-Nida. Von Ruciane aus führen auch Bootsfahrten entlang der bewaldeten Inseln des Sees, der je nach Lichteinfall mal blau, oder auch tiefgrün erscheint.

Hinweise Für Angler:

Die Fischereifarm PZW Suwalki ist der Gastgeber des Sees. Diese besitzt auch Geschäfte in Ruciane-Nida, wo Genehmigungen erworben werden können, dies ist jedoch auch über die Webseite möglich. Die Fischbestände sind ein wahrer Traum, denn hier lassen sich die beliebtesten Arten finden: Karausche, Karpfen, Döbel, Brassen, Schleien, Barsche, Rotaugen, Wels, Hechte und Aale. Alles ist dabei! Die Raubtierliebhaber unter uns können besonders gut im Mai und im Herbst Hechte fangen.

Wichtig:

Auf dem ganzen See herrscht Mototbootverbot und das Zelten und Anzünden von Lagerfeuern ist verboten. Hier wird die Natur gewahrt!

2. Jezioro Drawsko / Der Dratzigsee

Auch hier sind die Naturfreunde willkommen! Denn hier laden vor allem die schroffen Klippen und auch die zahlreichen Arme, Buchten, Halbinseln und auch Inseln des postglazialen Sees ein. Für die Leute, die etwas mehr Sport und Action suchen bietet der Fluss Drawa, der den Dratzigsee durchquert, eine lange und eine der schönsten Kajaktouren des Landes.

Der See ist ungefähr 270 km von Berlin entfernt und liegt in der Pommerschen Schweiz. Mit einer maximalen Tiefe von 83 Metern ist er der zweittiefste See in Polen und gehört zu den durchsichtigsten Seen des Landes. Zudem verfügt er über eine Fläche von 19,56 km2.

Die zwölf Inseln laden ebenfalls zu Besuchen ein, die sich stets als sehr abwechslungsreich gestalten. Auf der größten Insel – Bielawa, kannst du dich auf Entdeckungstour begeben und den Spuren früherer Sielungen auf den Grund gehen. Spannend!

3. Jezioro Lebsko / Der Lebasee

Auch hier haben wir eine große Besonderheit vor uns, denn der Lebasee ist mit seinen 75 km2 der größte Küstensee in Polen. Zudem ist er ungefähr 8 km lang und 16km breit, aber ein besonders flacher Kandidat, da hier die Tiefe des Wassers nur 2 – 3 Meter erreicht. Der drittgrößte See Polens entstand, als eine Ausbuchtung der Ostsee durch eine Nehrung vom Meer abgeschnitten wurde. Zuvor war er Teil der Küste. Doch gerade heute begeistert er seine Besucher mit der Nähe zum Meer und der Lage im Slowinski National Park, der auch gerne zu wunderschönen Wanderungen einlädt.

Durch die Dünen, den Strand und wahrhaft traumhaften Sonnenuntergängen, eignet er sich besonders für Badeurlaube. Aber der See lädt nicht nur zum Entspannen ein, auch hier kannst du wieder mit dem Kajak auf Entdeckungstour gehen. Eine Route könnte dich auch über den Fluss Leba und direkt zur Ostseeküste führen. Die gleichnamige Stadt Leba ist ein anerkannter Kurort und bietet dir ebenfalls viele Möglichkeiten zum Erholen.

Im Sommer besteht zudem die Möglichkeit den See mit einem Schiff zu erkunden. Diese Schiffsfahrt kann dich zusätzlich noch zu Orten wie dem Slowinzischen Dorfmuseum (Muzezm Wsi Slowinskiej) und einer Raketenabschussvorrichtung bringen. Jahrzehnte lang brauchte man dafür eine Genehmigung, aber heute kannst du das Gelände ganz einfach erkunden.

4. Jezioro Wigry / Wigry – See

Einst gingen die Könige von Polen hier im Wigry-Nationalpark und in den Wäldern um den See herum auf die Jagd, doch heute fahren Segler zahlreich über das Wasser. Der Wigry-See liegt in der kältesten Gegend Polens, aber keine Sorge! Auch wenn die Region für die kalten Winter berüchtigt ist, sind die Sommer umso milder und angenehm.

Mit 73 Metern Wassertiefe gehört der See mit zu den tiefsten Polens. Zudem hat er eine Fläche von 21,7 km2. Da die Wassertemperaturen eher auf der kühlen Seite sind, lohnt es sich den See auch an Land zu erkunden. Die gut erschlossenen Fahrradrouten bieten hier die Möglichkeit auch außerhalb des Wassers aktiv zu sein.

Diejenigen unter uns, die unbedingt etwas Geschichte mitnehmen wollen, kommen auch hier voll auf ihre Kosten! Denn das Kloster der Kamaldulenser, das sich auf einer Halbinsel befindet, bietet nicht nur einen traumhaften Blick auf die Landschaft des Nationalparks. Die burgförmige Anlage, die im barocken Stil aus Ziegelsteinen errichtet wurde, wurde im Laufe der Jahrhunderte mehrfach beschädigt. Hier kannst du also vor allem die Spuren des 1. Weltkrieges und besonders des 2. Weltkrieges entdecken, da das Kloster damals beinahe völlig zerstört wurde.

Geographisch gesehen gehört der Wigry-See zum westlichen Teil der litauischen Seenplatte und ist von mehr als 40 kleineren Seen umgeben.

5. Jezioro Czorstyńskie / Czorsztyn – Stausee

Auch wenn dieser See vom Menschen künstlich angelegt wurde, um Überschwemmungen zu vermeiden, gehört er trotz dessen zu den schönsten Seen Polens. Daher ist er auch jedes Jahr ein äußerst gern besuchtes Ausflugsziel. Die beiden, an den Ufern gelegenen Burgen, sind nicht ohne Grund beliebte Attraktionen unter den Besuchern. Denn hier bekommt die ganze Familie etwas geboten!

Die wunderschöne Szenerie an den Ruinen der Burg Czorsztyn ist atemberaubend und lässt dich staunen. Eine anschließende Fahrt mit dem Boot zur gut erhaltenen Burg Niedzica erlaubt einen Blick auf den Berg Wdzar, der sich im Winter zum Skifahren eignet, mit traumhaftem Blick auf das Wasser.

Der Stausee liegt an den Flüssen Dunajec und Bialka und in der Nähe der malerischen Gebirgszüge der Pieninen. Das Wasser der zwei Flüsse und kleinerer Zuflüsse wird hinter der 56 Meter hohen Staumauer zurückgehalten.

Am Ufer befinden sich zudem Stände an denen Segelboote, Tretboote und Kajaks zum Verleih angeboten werden, für diejenigen bei denen es nach noch mehr Aktivitäten und Action verlangt.

6. Jezioro Piaseczno / Der Piaseczno – See

Kaum ein See in Polen hat so klares und reines Wasser wie der Piaseczno-See. Der Wald, der den See umgibt, reicht hier sogar bis an die Ufer des Gewässers. Er liegt zudem im Seegebiet Leczycko-Wlodawskie und lockt aufgrund der extrem hohen Wasserqualität viele Taucher an. Hier werden die Tauchgänge besonders mysteriös und aufregend, da sich auf den sandigen Gründen Überreste des 2. Weltkrieges befinden, darunter auch das sagenumwobene Junkers-Flugzeug.

Auch die Anglerfreunde unter uns werden den See lieben, denn der Piaseczno-See ist auch reich an Fischen. Außerdem verfügt der See über eine große Artenvielfalt von Pflanzen und Tieren, die sich gerne in dem reinen Wasser tummeln.

Auch der Sport, neben dem Tauchen, kommt nicht zu kurz! Am Ostufer findest du die Segelbasis, die Segelkurse organisieren, an denen du gerne teilnehmen kannst. Außerdem gibt es neben den Campingplätzen Verleihe für Schwimmausrüstung, die du an der Westseite wunderbar ausprobieren kannst, denn hier liegt ein Sandstrand der von einem tollen Kiefernwald umgeben ist.

7. Jezioro Śniadrwy / Spirdingsee

Ganze 114 km2 Oberfläche machen das größten Binnengewässer Polens aus. Aufgrund der Größe wird der See auch gerne als „Masurisches Meer“ bezeichnet. Die maximale Tiefe liegt bei 23 Metern, wobei die Durchschnittstiefe bei 6,6 Metern liegt. Im See befinden sich 8 Inseln und dazu noch zahlreiche Buchten. Darunter sind die bekanntesten Inseln die Czarni Ostrów (Teufelsinsel) und die Pajecza Wyspa (Spinneninsel), die dicht nebeneinander liegen. Diese malerischen Inseln laden auch stets zum Anlegen ein. Bei einem Spaziergang durch die Natur, die von vielen Kiefern gezeichnet ist, kann man auf die Überreste des Forts Lyck stoßen, das in den Jahren 1684 bis 1786 errichtet wurde. Aufregend, nicht wahr?

Die reiche Ichthyofauna lockt jährlich viele Angler an und schön gelegene Zeltplätze und Erholungsanlagen laden zum Verweilen ein.

Unser Geheimtipp:

Der See ist bei Tagesbeginn am aller schönsten. Wenn der Nebel noch über dem Wasser schwebt, ergibt sich einfach ein traumhafter Anblick, der den Eindruck eines unendlichen Meeres vermittelt. Als perfekte Aussichtsstelle eignet sich hier das Dorf Nowe Guty, das am hohen Ufer des Sniadrwy-Sees gelegen ist.

Ein Hinweis für alle Segler:

Auch wenn die Fahrten hier einfach klasse sind, das Gewässer kann hier tückisch sein, vor allem für unerfahrene Segler. Denn im Süden und Südosten liegen bis dicht unter der Wasseroberfläche (20 – 30cm) viele Felsen. Hier können aber detaillierte Karten die Wassersportler unter euch retten. Außerdem ist der Uferbereich verhältnismäßig flach, versumpft und mit Schilf und Kalmus bewachsen. Dies kann den Zugang zum Wasser leider erschweren.

8. Jezioro Hańcza / Der Hańcza – See

Wir sind nun bei ihm angelangt. Dem tiefsten See Polens. Ganze 113 Meter ragt dieser in die Tiefe. Seine steilen Ufer und sauberen Gewässer laden zum Tauchen und Kanufahren ein. Gerade durch das klare Wasser ist er als Tauchrevier besonders bekannt, die Transparenz reicht hier bis zu 6 Metern. Hier braucht ihr jedoch am besten einen Trockenanzug, denn der See hat sehr niedrige Temperaturen. Der Tauchgang lohnt sich vor allem durch die Sicht auf die vielen Wasserpflanzen, die von zahlreichen Fischen umgeben sind und sich wie ganze Wiesen über den Boden erstrecken. Außerdem steigert sich seine Attraktivität noch durch die Findlinge, die das Ufer und den Bodes des Sees bedecken.

Der See ist vollständig geschützt und befindet sich in einem Landschaftspark, dennoch ist er für Touristen geöffnet. Aus diesem Grund wurde der Tourismus auch so angepasst, dass die Umwelt so wenig wie möglich beeinträchtigt wird. Daher sind hier auch keine Hotels zu finden, sondern Agrotourismusfarmen, die Unterkünfte mit unterschiedlichen Standards anbieten.

Aufgrund des Status als geschütztes Gebiet, macht es zunächst nicht den Anschein, jedoch ist das Angeln im See gestattet. Der See verfügt über sehr gute Fischbestände, das absolute Highlight ist hier aber die Seeforelle.

9. Jezioro Niegocin / Lötzener See

Der siebt größte See Polens liegt an der Masurischen Seenplatte zwischen dem Spirdingsee und Mamry (Mauersee), sowie zahlreicher weiterer kleiner Seen und Kanäle. Er erstreckt sich über eine Fläche von 26 km2 und hat eine maximale Tiefe von 40 Metern.

Der See ist besonders beliebt unter den Wassersportlern, da er für die Aktivitäten wunderbare Bedingungen aufweist. Dazu gehört auch der Ferienort Gizycko. Durch die verschiedenen Verbindungen zwischen den Seen kann man hier tagelang Segeln. Das klingt nach Spaß!

10. Jezioro Pile / Pielburger See

Ungefähr 10 km2 macht der Pielburger See aus und kann von den umliegenden Orten Polne und Borne Sulinowo, die etwa 3 km vom See entfernt sind, erreicht werden. Der See liegt auf der pittoresken Kajakroute des Flusses Pilawa auf der Dramburger Seenplatte (Pojezierze Drawskie). Neben dem Kajak und Kanu fahren, bietet sich auch das Windsurfen und Segeln an!

Auch hier kommen alle Taucherfans wieder voll auf ihre Kosten: Unter der Oberfläche des Sees befindet sich ein versunkener Wald, der nach der Detonation der hiesigen Insel entstand. Und das bildet nun ein wahres Paradies für Taucher und auch Fische! Zwischen den Ästen kannst du hier, mit etwas Glück, einen Aal oder sogar ganze Fischschwärme entdecken. Solch einen Anblick gibt es nicht überall zu sehen!

11. Mamry / Mauersee

Wie du bereits erfahren hast, liegt der Mauersee auf der großen Masurischen Seenplatte. Er ist zudem der zweitgrößte See Polens und setzt sich aus sechs Becken zusammen. Alle Urlauber, die gerne aktiv und Action-reich unterwegs sind, kommen meist zum Segeln zu Besuch und umrunden einige der 33 Inseln. Wichtig ist hier zu beachten, dass einige der Eilande, wie Upalty, unter Naturschutz stehen und daher auf keinen Fall betreten werden dürfen.

Der Palast in Sztynort kann durch eine gut erschlossene Route entdeckt werden, die sich wunderbar für Wanderungen eignet. Bei dieser Sehenswürdigkeit handelt es sich um eine Bunkeranlage aus dem zweiten Weltkrieg.

 

Unglaublich was das wunderschöne Polen zu bieten hat, nicht wahr? Nun kannst du mit viel Inspirationen deinen nächsten Urlaub planen.

Viel Spaß beim Entspannen, Angeln, Aktiv- sein und Entdecken!

Alternativen zu Polen

Darf es auch ein Ziel in Deutschland sein? Dann haben wir für dich die perfekten Orte zum Camping und Angeln direkt am Wasser in Bayern und für den Urlaub an der Mecklenburgischen Seenplatte.

Außerdem findest du bei uns auch Reiseberichte und Ratgeber um Sardinien mit dem Wohnmobil zu entdecken, zu den schönsten europäischen Urlaubszielen für Angler, zum Camping in den Niederlanden und zum Familien-Camping in Slowenien.