Pop-Up-Zelt kaufen – so praktisch sind Wurfzelte wirklich
Der einfache Aufbau und das vormontierte Gestänge der Pop-Up-Zelte machen sie zu einer der beliebtesten Varianten für Anfänger und Gelegenheitscamper. Anders als bei konventionellen Zelten entfällt das Zusammenstecken des Gestänges und das Entwirren von Leinen. Pop-Up-Zelte bauen sich ganz von selbst auf, sodass eine Aufbauanleitung überflüssig wird.
Besonders praktisch sind sie, wenn das Zeltlager besonders schnell, einfach und spontan errichtet werden muss. Das kann z. B. bei einer Wanderung der Fall sein, wenn die Camper von einem Regenguss oder einbrechender Dämmerung überrascht werden.
Den Vorteilen des schnellen Aufbaus steht der Nachteil des vergleichsweise komplizierten Abbaus gegenüber. Pop-Up-Zelte müssen fast immer auf eine spezielle Art und Weise zusammengefaltet werden, damit die integrierten Stangen nicht beschädigt werden und das Zelt anschließend in die Transporttasche passt.
Detaillierte Betrachtung der Funktionsweise
Ungeachtet dessen, wie die Hersteller ihre Zelte nun nennen: Die Funktion betreffend gibt es keine wirklichen Unterschiede. Im Zentrum steht der – damals und im Grunde auch heute noch innovative – Faltmechanismus.
Durch ihn gelingt der rasante Aufbau der Zelte dieser Rubrik schließlich erst. Dafür wird die Zelthaut fest mit dem Gestänge verbunden. Dieses ist wiederum ringförmig angeordnet.
Im zusammengefalteten Zustand in der Verpackung sind die Ringe (üblicherweise aus Fiberglas) auf halbe Länge zusammengelegt und stehen unter Spannung. Eine entsprechende Transport- und Aufbewahrungstasche ist deswegen unerlässlich, damit das Zelt sich nicht ungewollt entfalten kann.
Wird das Sekundenzelt nun aus der Hülle herausgenommen, kommt die Federkraft der Zelte bzw. der Ringe zum Tragen, sodass sich das Zelt extrem schnell aufbaut. Die übrige Arbeit mit Abspannen und Anbringen der Heringe ist rasch erledigt und verlangt keine Erfahrungen mit Zelten anderer Konstruktionsart.
Firstzelte oder Tunnelzelte sind da schon weitaus anspruchsvoller. Aufgrund ihrer Beschaffenheit bieten Pop-Up-Zelte im direkten Vergleich zu anderen Zelt-Modellen, die für dieselbe Personenzahl empfohlen werden, etwas weniger Platz.
Außerdem ist bei Sekundenzelten eher wenig Privatsphäre gegeben, denn zumeist verfügen die Zelte lediglich über eine einzelne Schlafkammer. Für Paare und Kleinfamilien ist dies in der Regel kein Problem, für gemischte Reisegruppen kann die Situation hingegen etwas schwieriger werden.
Ob Familie, Fußballmannschaft oder eine Gruppe von Freunden: Etwas Raum für sich braucht jeder. Sollte man Wert auf mehr als eine Schlafkammer legen, sind andere Zeltvarianten – etwa ein Kuppelzelt – vielleicht die bessere Wahl. So ein Pop-Up-Zelt ist aber auch ein cooles Geschenk für einen Camper, wenn dieser zum Beispiel gerne auf Festivals unterwegs ist und nur für ein paar Nächte dort zur Ruhe kommt.
Vor dem Kauf sollte man außerdem beachten, dass Pop-Up-Zelte keine kompakten Packmaße haben. In zusammengefaltetem Zustand sind sie zwar sehr flach, die ringförmige Form ist jedoch sperrig und nimmt mit durchschnittlichen Durchmessern von 60-70 cm viel Platz ein.
Vor- und Nachteile des Pop-Up-Zeltes:
Vorteile:
- kinderleichter Aufbau
- die Zeltkonstruktionen tragen sich selbst
- Zelte weisen ein (sehr) geringes Gewicht auf
- ideal für Zelt- und Camping-Anfänger
Nachteile:
- relativ großer Zeitaufwand beim Abbau (vor allem für Ungeübte)
- wenig Platz im Zelt (oft nur eine Schlafkabine)
- anfällig für Wind
- großes Packmaß
Die Windanfälligkeit meint in erster Linie, dass Pop-Up-Zelte bei stärkeren Böen eingedrückt werden können. Ab einer gewissen Windstärke können Schäden am Zelt auftreten, weshalb man gut abwägen sollte, in welcher Gegend und bei welchem Wetter derartige Zelte verwendet werden sollen.
So einfach der Aufbau, so komplex fällt das Zusammenpacken zum Teil aus. Es kann am Anfang durchaus eine Viertelstunde oder länger dauern, bis alles korrekt in der Transporttasche verstaut ist. Mit der Zeit aber gelingt dies immer schneller und ohne langes Nachdenken.
Ein weiterer Aspekt, den man vor dem Kauf eines Wurfzeltes bedenken sollte, ist das Packmaß. Wegen der genannten Besonderheiten gehen die Maße in der Regel über die typischen Abmessungen traditioneller Zelte hinaus.
Wurfzelt aufbauen und zusammenfalten
Zum Aufbau wird das Pop-Up-Zelt zunächst aus seiner Hülle oder Tasche genommen. Damit es sich dabei nicht bereits entfaltet, ist es mit einer Sicherungsschlaufe gesichert. Am Verwendungsort wird diese Schlaufe gelöst, sodass sich das Wurzelt durch die Spannung des Gestänges von selbst entfaltet.
Werfen muss man es dafür zwar nicht, der Aufbau ist trotzdem innerhalb von einigen Sekunden erledigt. Im Vergleich zu konventionellen Zelten sind Sekundenzelte etwas weniger stabil und standfest. Verfügt das Zelt nicht über vormontierte Abspannseile, sollte das Zelt zur Sicherheit von Hand abgespannt und mit Heringen im Boden befestigt werden.
Jetzt zum komplizierten Teil: So einfach der Aufbau des Wurfzeltes ist, so schwierig kann das Abbauen und Verpacken sein. Viele ungeübte Camper tun sich beim Zusammenfalten des Pop-Up-Zeltes durchaus schwer. Findige Hersteller nähen aber eine Faltanleitung in die Transporttasche ein oder bieten Anleitungsvideos, die auch den Abbau zum Kinderspiel machen.
Mit etwas Übung hat man den Dreh aber schnell raus. Unser Tipp: Vor der großen Reise sollte das Pop-Up-Zelt einige Male im Garten, auf der Terrasse oder im Wohnzimmer aufgebaut und wieder zusammengefaltet werden. Kommt es hier bereits zu Problemen, bleibt noch genügend Zeit, um sich mit der Funktionsweise des Systems zu befassen.
Materialien, Zubehör und Belüftung beim Pop-Up-Zelt
Das Pop-Up-Zelt ist gewissermaßen ein Paradebeispiel für die Verwendung innovativer Materialien. Dieses Umdenken weg von den früher gebräuchlichen und oftmals recht schweren Werkstoffen war nötig, um überhaupt den Grundstein für die modernen Wurfzelte zu legen.
Stahl und ähnlich schwergewichtige Materialien verschwinden als Bestandteil von Gestängen und Heringen und machen Platz für strapazierfähige, leichtgewichtige Materialien wie Aluminium und Fiberglas. Statt schwerer Baumwolle setzen die Hersteller beim Innen- und Außenzelt weitgehend auf Polyester.
Besonders häufig werden Polyamid, Polyethylen oder Polyurethan verwendet. Sie finden insbesondere bei vielen Böden Verwendung, um so eine bessere Wasserdichtigkeit zu erreichen.
Zum Zubehör gehört neben Abspannseilen, der Plane sowie den Heringen außerdem eine Tasche oder Hülle. Auch diese sollte gewissen Ansprüchen gerecht werden, damit sie häufiges Auf- und Abbauen des Zeltes schadlos übersteht.
Hochwertig verarbeitete Komponenten sind vor allem deshalb wichtig, weil Stoffe Einfluss auf die Belüftung des Sekundenzeltes haben. Mehrere Öffnungen helfen, für eine gute Luftzirkulation zu sorgen.
Dies dient nicht nur einem guten Schlafklima, sondern auch, um frische Luft ins Innere des Wurfzeltes zu transportieren. Das Entweichen „alter Luft“ verhindert nicht zuletzt, dass sich Staub im Zelt sammeln kann. Auch einem drohenden Schimmel- oder Pilzbefall wird durch eine ordentliche Belüftung (und eine ausreichende Wasserdichtigkeit) entgegengewirkt.
Öffnungen an den Zeltseiten oder an der Decke müssen ausreichend „versteckt“ sein, damit keine Feuchtigkeit eindringen kann. Auswirkungen hat die Qualität der Bauteile fraglos auch auf die Stabilität der Zelte.
Wenn im Sommer die Sonne scheint, fallen Verarbeitungs- und Konstruktionsfehler nicht weiter auf. Zieht aber ein Wind mit schlechtem Wetter auf, verhält sich die Lage rasch wesentlich anders. Materialien wie Fiberglas halten Windböen mittlerer Stärke stand.
Bei starkem Wind und Regenfall ist ein Pop-Up-Zelt nicht zwingend die beste Wahl. Selbst ordentlich abgespannt und mit guten Heringen befestigt kommen sie nicht an die Stabilität von anderen Zeltvarianten heran.
Für wie viele Personen sind Wurfzelte geeignet?
Die meisten handelsüblichen Pop-Up-Zelte sind für zwei bis drei Personen konzipiert. Doch die Hersteller haben die Bequemlichkeit beim Zeltaufbau natürlich ebenfalls im Blick auf größere Zelte erkannt. Die größten Sekundenzelte auf dem Markt beherbergen bis zu 6 Personen, sodass auch größere Reisegruppen in wenigen Minuten ein Nachtlager errichten können.
Dabei darf jedoch nicht unerwähnt bleiben, dass Pop-Up Zelte für vier oder mehr Personen mit zunehmender Größe immer instabiler werden. Vier oder mehr Personen entscheiden sich nach Aussagen von Experten deswegen besser für ein entsprechend stabil gebautes Familienzelt. Für Gelegenheitscamper oder auf Festivals sind Pop-Up-Zelte für 4 Personen hingegen ein praktischer Begleiter und erfüllen hier in den meisten Fällen auch ihren Zweck.
Kleinere Gruppen oder Einzelreisende hingegen sind mit Popup-Zelten meist gut versorgt. Gerade wenn Sie Touren planen, bei denen ständig der Zelt-Standort gewechselt werden sollen. Mit ein wenig Übung kann man so flexibel bleiben und jeden Tag an einem anderen Ort zelten und wird dabei immer schneller hinsichtlich des Auf- und Abbaus. Garantiert!
Für Teenager und junge Erwachsene ist das Pop-Up-Zelt in vielen Fällen die erste Wahl, um die Nächte während eines Festivalbesuchs zu verbringen. Da die Modelle sehr einfach gesäubert werden können und wegen der Materialien sehr resistent gegen Dreck und Nässe sind, sind die Produkte im Grunde für – fast – jede Umgebung geeignet.
Pop-Up Zelte sind außerdem bei Kindern besonders beliebt. Die geringe Stehhöhe macht ihnen nichts auf und der Effekt des Selbstaufbaus sorgt immer wieder für eine Überraschung inklusive strahlender Kinderaugen.
Ein Spielzeug sind Wurfzelte deshalb noch lange nicht, selbst wenn man das Zelt im Sommerurlaub als Ersatz für die klassische Strandmuschel einsetzen möchte. Mehr Informationen zum Thema Camping mit Baby oder Camping mit Kindern in Deutschland haben wir in separaten Artikeln zusammengefasst.
Wie stabil und wasserfest ist ein Pop-Up-Zelt?
Wie bereits erwähnt, bleiben Pop-Up-Zelte in Sachen Stabilität und Standfestigkeit hinter den klassischen Zelt-Varianten zurück. Auch im Bereich Wasserdichtigkeit haben Wurfzelte häufig das Nachsehen.
Wer ohnehin im Hochsommer mit minimaler Regenwahrscheinlichkeit im Zelt übernachtet, kann diesen Punkt eher vernachlässigen; zumal die Zelte einem kleinen Sommerregen mit Sicherheit standhalten. Reisende, die es in regenreiche Gegenden verschlägt, sollten aber umso genauer vergleichen und abwägen, ob ein Pop-Up-Zelt die richtige Wahl ist.
Wer ein Outdoor-Abenteuer mit Freunden und Sportlern plant, bei denen zumindest einige Nächte in den Bergen und in unebenem Gelände gezeltet werden soll, ist mit einem Kuppelzelt in vielen Fällen besser beraten. Diese Modelle sind stabiler und meist auch deutlich wasserfester.
Sofern nicht mit Regenfall zu rechnen ist und der Wetterbericht Windstille garantiert, sind Sekundenzelte im Übrigen durchaus bergtauglich und auch als Trekking-Zelt einsetzbar. Denn die Zelte bauen sich dank des „eingebauten“ Faltmechanismus nun einmal an jedem Ort sekundenschnell alleine auf.
Die Wassersäule beim Pop-Up-Zelt
Alle Reisenden, die ihr Wurfzelt nicht nur bei trockenem Sommerwetter nutzen möchten, sollten sich dringend mit dem Begriff der Wassersäule beschäftigen. Wegen der besonderen Konstruktion bezieht sich der Terminus hier vor allem auf das Außenzelt. Der Wert der Wassersäule gibt an, wie es um die Wasserdichtigkeit der Produkte verschiedener Hersteller steht.
Je höher die Wassersäule angegeben ist, desto mehr Wassermengen hält das Zelt aus, ohne dass Feuchtigkeit und Nässe ins Innere eindringen. Testberichte zeigen, dass es recht unterschiedliche Wassersäule-Kategorien gibt. Sie helfen bei der Auswahl eines geeigneten Pop-Up-Zeltes für das Reiseziel und das dort vorherrschende Wetter.
1.500 mm Wassersäule
Die Untergrenze der Wassersäule liegt nach der aktuellen Norm bei 1.500 Millimeter. Zelte mit diesem Wert gelten bereits als wasserdicht. Allerdings nur bei leichterem Regenfall – ist mit Dauerregen zu rechnen, sollten sind Modelle mit 1.500 mm Wassersäule nicht ausreichend. Typisch für diese niedrige Wassersäulen-Klasse sind beispielsweise Strandzelte.
Klassisches Camping in eher trockenen Regionen (z. B. für ein verlängertes Wochenende) ist mit Pop-Up-Zelten dieser Klasse aber durchaus möglich. Unbedingt vermieden werden sollte die Berührung der Außenwand; und zwar von innen und von außen. Gegenstände sollten so im Zelt verstaut werden, dass nichts die Zeltbahn berührt.
2.000 mm Wassersäule
Schon etwas widerstandsfähiger sind Zelte mit dieser Wassersäule. Feuchtigkeit wird besser abgehalten und die Nähte sind meist weniger wasserdurchlässig.
Durch den Einsatz eines Imprägniersprays kann die Außenhaut des Zeltes noch widerstandsfähiger gegen eindringendes Wasser gemacht werden. Ab zwei oder drei Tagen konstanten Regenfalls aber ist die Belastungsgrenze dieser Pop-Up-Zelte erreicht.
3.000 mm Wassersäule
Je höher der Wert der Wassersäule, desto geringer die Auswahl der Produkte. Als Festivalzelt kann man ein Pop-Up-Zelt dieser Klasse ohne Weiteres nutzen.
Sturm und ständige Regenfälle machen Pop-Up-Zelten mit 3.000 mm Wassersäule wenig aus. Als perfekten Wert für einen normalen Campingurlaub – also nicht eine fordernde Bergtour in einigen Tausend Metern Höhe – nennen Experten oftmals Wassersäulen im Bereich von 3.000 bis 4.000 mm.
Wassersäulen ab 5.000 mm
Spätestens jetzt bewegen wir uns in höheren Preisregionen, in denen eher echte Zelt-Fans mit extremen Ansprüchen nach einem optimalen Pop-Up-Zelt suchen werden. Bergsteiger und Extremsportler sind in dieser Kategorie ebenfalls richtig. Eine große Auswahl ist bei Pop-Up Zelten mit 5.000 mm jedoch nicht zu finden.
Stehhöhe, Maße und Gewicht der Wurfzelte
Die geringe Stehhöhe ist einer der größten Nachteile des Pop-Up-Zeltes. Die Sekundenzelte sind eher flach, wobei dieses Wort angesichts einer Stehhöhe von teils nicht einmal Meter am höchsten Punkt nicht unbedingt den Nagel auf den Kopf trifft. Einige wenige Pop-Up-Zelte bringen es immerhin auf einen Maximalwert von bis zu 1,30 m.
Dies aber sind wirklich Ausnahmefälle, an denen man den Großteil des Marktes nicht messen sollte. Für große Menschen sind die Wurfzelte dementsprechend nicht die perfekte Wahl. Aber: Für romantische Wochenenden im Garten sind kompakte Sekundenzelte durchaus ausreichend!
Für den Nachwuchs stellt die Obergrenze ohnehin kein Problem dar. Für Kinder sind Pop-Up-Zelte deswegen sehr gut geeignet. Durch den einfachen Aufbau können sie so selbst in jungem Alter ihr Zeltlager bereits alleine errichten. Bezüglich der Breite und Länge gibt es beim durchschnittlichen 1- bis 2-Personen-Zelt ebenfalls recht eindeutige Grenzen, über die nur wenige Modelle hinausgehen.
Bei der Länge bewegen sich selbst aufbauende Zelte im Normalfall bei höchstens 2,50 Meter, in der Breite sind 1,50 Meter ein üblicher Höchstwert. Bei solchen Abmessungen sollten Reisegruppen ab drei Personen sinnvoller Weise eher ein anderes Zelt wie ein marktübliches 3-Personen Zelt in Tunnelbauweise bevorzugen.
Bei Wanderungen und Radtouren sollte das Gewicht eine besonders große Rolle für die Auswahl des Pop-Up-Zeltes spielen. Positiv fällt auf, dass die Produkte fast durchweg relative Leichtgewichte sind. Viele Zelte bewegen sich im Bereich bis maximal 2,50 Kilogramm. Luxuriöse Wurfzelte für mehrere Personen wiederum können bis zu fünf oder sechs Kilogramm wiegen.