Sicher Fahren mit dem Wohnmobil

Aktualisiert am: 24.04.2023

Ob mit dem eigenen Wohnmobil oder einem gemieteten: Die erste Fahrt ist für jeden ein ganz besonderes Erlebnis. Doch trotz aller Freude und Eifer sollte man sich zunächst einmal an die, im Vergleich zum normalen PKW, üppigeren Dimensionen anpassen. So sind neben dem längeren Radstand, der einen größeren Wendekreis bedeutet, auch Breite und Höhe anfangs oft ungewohnt. Diese Aspekte verlangen vom Fahrer in manchen Situationen ein anderes Fahrverhalten. Mit etwas Übung und vor allem Ruhe lassen sich diese Situationen jedoch problemlos meistern. Denn schließlich bietet ein Wohnmobil auch Vorteile, wie beispielsweise die erhöhte Sitzposition welche einen besseren Überblick gewährt.

Die richtige Einstellung ist das A und O – So wird der Fahrersitz eingestellt

Damit man sich als Fahrer die richtigen Voraussetzungen schafft sollte vor Fahrtantritt zunächst alles auf die persönlichen Bedürfnisse eingestellt werden. So sollte zunächst der Sitz in Höhe, Neigung und Position optimal justiert werden. Hier gilt als Faustregel, dass die Rückenlehne stets die Lendenwirbel stützen sollte. Daher sollte man sich stets hinten auf die Sitzfläche positionieren. Sitzt man zu weit vorne so drohen Rückenschmerzen, welche sich auch negativ auf das Fahrverhalten auswirken können. Zum Lenkrad sollte der Abstand so gewählt werden, dass die Pedale durchgetreten werden können, ohne dabei das Bein komplett Strecken zu müssen. Zudem sollten die Arme leicht angewinkelt sein.

Tipp: Um bei einem Unfall das Verletzungsrisiko von Daumen und Hand zu minimieren, sollten die Daumen beim Fahren auf das Lenkrad gelegt werden.

Alltägliche Herausforderungen im Straßenverkehr – auch mit dem Wohnmobil zu meistern

Gerade alltägliche Situationen im Straßenverkehr, die mit dem normalen PKW kein Problem sind, können mit dem Wohnmobil anfangs etwas ungewohnt sein. So sollte beispielsweise beim Abbiegen darauf geachtet werden nicht zu früh einzuschlagen, denn sonst poltern Reifen und Felgen eher unschön über den Bordstein. Dennoch sollte man auch stets rücksichtsvoll mit anderen Verkehrsteilnehmern sein und nicht zu weit ausholen. Sollte das Wohnmobil einen Hecküberhang haben ist besondere Vorsicht geboten: Das ausschwenkende Heck kann benachbarte Verkehrsteilnehmer touchieren.

Tipp: Gerade beim Rechtsabbiegen auch unbedingt den toten Winkel beachten, damit Rad- oder Rollerfahrer nicht übersehen werden. Da der tote Winkel beim Wohnmobil größer als beim PKW ist, resultieren gerade hieraus meist folgenschwere Unfälle.

Doch nicht nur im Stadtverkehr gibt es einige Stolpersteine. Bei Autobahnfahrten in Deutschland sollte beachtet werden, dass bei Wohnmobilen mit einem zulässigem Gesamtgewicht von über 3,5t eine Geschwindigkeitsbegreundzung von 100 km/h gilt.

In anderen Ländern gelten natürlich oft andere Regeln. Informiert euch daher vorher immer gut, welche Besonderheiten ihr im Reiseland eurer Wahl beachten müsst. Auf unserer Reise durch Neuseeland mit dem Wohnmobil haben wir euch ein paar Sicherheitsregeln zusammen gefasst, die euch dort weiterhelfen.

Parken im XL Format – mit diesen Tipps klappt es

Auch beim PKW ist es meist eine Horrorvorstellung: Das exakte Manövrieren des Gefährts in eine enge Parklücke. Doch mit ein paar Kniffen ist auch das Einparken mit dem Wohnmobil kein Problem. Da ein Wohnmobil keinen Innenspiegel hat, sollten die meist zweigeteilten Außenspiegel vollumfänglich eingesetzt werden. So sollte das Hinterrad zumindest über den so genannten Weitwinkelspiegel vom Fahrersitz aus sichtbar sein. Zusätzlich sollte auch der Beifahrer als Einweiser helfen. Eine vorherige Absprache über Gesten und Befehle beim Einweisen ist hierbei goldwert und erleichtert die Kommunikation ungemein. Je nach Ausführung des Wohnmobils sollten noch weitere Besonderheiten beachtet werden. So ist beispielsweise der Heckträger komplett im toten Winkel.

Tipp: Das Parken zunächst auf einen Großparkplatz üben um ein Gefühl über die Dimensionen des Wohnmobils und dessen Verhalten beim Einparken zu bekommen.

Sicher in den Winterurlaub – das Fahren bei Eis und Schnee

Gerade bei Fahrten im Winter, die meist mit Schnee, Nässe und Glätte verbunden sind, sollte unbedingt die erhöhte Masse und die damit einhergehende Verlängerung des Bremsweges beachtet werden. Daher ist eine vorausschauende und defensive Fahrweise unabdingbar. Besonders bei Strecken mit Gefällen, sollte früh zurückgeschalten werden. Ein zu abruptes Bremsen kann sonst zu einem Ausbrechen des Hecks führen. Auch vor scharfen Kurven und vereisten Bereichen wie vor Ampeln ist frühzeitiges, vorsichtiges Bremsen ebenso wichtig.

Weitere Punkte die nicht nur beim Trip mit dem PKW wichtig sind:

  • zusätzliche Schneeketen sorgen bei besonders schlechter Fahrbahn für zusätzlichen Grip
  • Scheibenwischwasser stets mit einer Frostschutzmischung gut auffüllen
  • Winterreifen mit angemessener Profiltiefe
  • mit Eiskratzer und Schneebesen das komplette Wohnmobil – inklusive Dach- von Eis und Schnee befreien

Mit diesen Tipps, etwas Übung und Voraussicht steht dem Urlaub mit dem Wohnmobil nichts mehr im Wege. Denn egal zu welcher Jahreszeit: Nur ein sicherer und unfallfreier Urlaub verspricht Erholung und schöne Momente. Denken Sie auch daran, dass wenn Sie zum Beispiel mit Fahrrädern verreisen, Sie sich vorher die richtige Ausstattung dafür besorgen. In diesem Fall einen Fahrradträger für den Campingurlaub.

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