Kaffeebecher, Plastikverpackungen und abgelaufene Lebensmittel: Im Campingurlaub entsteht oft eine Menge Müll. Dabei bieten sich auch unterwegs viele Möglichkeiten zur Müllvermeidung. Schon die richtige Essensplanung und Lebensmittelaufbewahrung hilft dabei, den nächsten Campingtrip nach Zero-Waste-Prinzip zu gestalten. In diesem Sinne einige Expertentipps zur Müllvermeidung in der Campingküche.
Nachhaltige Campingküche: So entsteht bei der Verpflegung unterwegs weniger Müll
Ob man im Camper unterwegs ist oder im Zelt übernachtet: Oft entscheidet man sich im Rahmen von Campingtrips aufgrund begrenzter Möglichkeiten gegen das Kochen. An einer voll ausgestatteten Küche mangelt es in vielen Fällen. Leichter als die Zubereitung von selbstgekochten Gerichten fällt die Verpflegung mit abgepacktem Fast Food. Von Instant-Suppen bis hin zu verschweißten Burgern müssen die Mahlzeiten für viele Campingurlauber möglichst einfach sein. Wie viel Müll dabei entsteht, ist oft sekundär. Dabei kann schon die Entscheidung für das Kochen das Aufkommen von Plastikverpackungen reduzieren. Andererseits können frische Zutaten bei fehlenden Kühlmöglichkeiten verfallen, wenn Urlauber beim Camping Mahlzeiten zubereiten. Je mehr Lebensmittel dabei im Abfall landen, desto schlechter die Öko-Bilanz. Damit bei der Verpflegung unterwegs so wenig Müll wie möglich entsteht, müssen Urlauber ihre Mahlzeiten planen und Lebensmittel angemessen aufbewahren. Wichtig ist zur Müllvermeidung in diesem Sinne beispielsweise
- die Anpassung von Einkäufen an die Reiseplanung.
- die Entscheidung für unverpackte Lebensmittel.
- die Ausstattung mit haltbaren Grundnahrungsmitteln.
- die Bevorzugung pflanzlicher Lebensmittel.
- die Zusammenstellung von Camping-Ausrüstung, die bei der angemessenen Lagerung von Lebensmitteln hilft (beispielsweise Tupperware und Vorratsgläser).
- eine luftdichte Lebensmittelaufbewahrung.
- die Berücksichtigung von Lagerungsbesonderheiten im Hinblick auf Obst- und Gemüse.
- die Haltbarmachung leicht verderblicher Zutaten.
- die Zuhilfenahme von Kühlmöglichkeiten wie Verdunstungskälte.
Vorräte im Campingurlaub: Diese Grundnahrungsmittel halten besonders lange
Schon vor dem Aufbruch können Campingurlauber einen Vorrat an haltbaren Lebensmitteln für ihren Trip zusammenstellen. Wer einen Zero-Waste-Urlaub plant, geht zum Einkaufen haltbarerer Grundnahrungsmittel idealerweise in ein Unverpackt-Geschäft und vermeidet dadurch Verpackungsmüll. Solche Läden besucht man mit etikettierten Vorratsgläsern und Tupperdosen, die man vor Ort mit lose angebotenen Nahrungsmitteln befüllt. Wichtig ist, dass die mitgebrachten Gefäße luftdicht schließen und vor Feuchtigkeit schützen. Auch eine möglichst dunkle und kühle Umgebung wirkt sich positiv auf die Haltbarkeit aus. Eindecken kann man sich beispielsweise mit Vorräten aus
- Nudeln
- Reis
- Quinoa
- Couscous
- Hirse
- Hülsenfrüchten wie Kichererbsen
- Mehl
- Nüssen
- Müsli
- Trockenfrüchten
- Brotaufstrichen
- Knäckebrot
- Reiswaffeln
- Gewürzen
- Trockenfleisch
- Essig und Öl
- Tee und Kaffee
Extra-Tipp zur Lebensmittellagerung: Etiketten nutzen
Auf Etiketten lässt sich das Verfallsdatum eingelagerter Lebensmittel festhalten. Dabei kann man alte Etikette jederzeit von wiederverwendbaren Aufbewahrungsgefäßen wie Tupperware entfernen und andere aufkleben, wenn man neue Vorräte kauft. So behält man leichter den Überblick über gelagerte Lebensmittel und verliert das Ablaufdatum nicht aus den Augen.
Verderbliche Lebensmittel: Wie man sie beim Camping am besten lagert
Die größte Herausforderung bei der Lebensmittellagerung sind im Rahmen von Campingtrips schwankende Temperaturen. So insbesondere bei Urlauben in warmen Ländern wie Griechenland. Im Sommer herrschen in Wohnmobilen tagsüber schnell an die 40 Grad, während es in der Nacht je nach Land kalt werden kann. Bei Camping-Aufenthalten im Zelt sind die Temperaturschwankungen sogar noch größer. Speziell Lebensmittel mit hohem Wassergehalt verderben unter diesen Umständen schnell. Daher kauft man leicht verderbliche Produkte wie Obst, Gemüse und tierische Erzeugnisse beim Camping idealerweise nach Tagesbedarf. Wer nicht jeden Tag einkaufen will oder kann, sollte vorkochen. Wenn man verderbliche Zutaten am Tag des Einkaufs einlegt oder räuchert, bleiben sie trotz Temperaturschwankungen länger genießbar. Dieses Vorgehen ist vor allem dann relevant, wenn man länger an einem bestimmten Standort bleibt und sich in der Nähe keine Einkaufsmöglichkeiten befinden. Wer eine Kühltruhe besitzt, kann vorgekochte Mahlzeiten dabei für einen umso längeren Zeitraum lagern.
Praxistipp zur Lagerung verderblicher Lebensmittel auf Campingtrips
Wer beim Camping keine Kühlmöglichkeiten hat, kann für verderbliche Lebensmittel Verdunstungskälte nutzen. Wer vorgekochte Speisen in eine Tupperdose füllt und anschließend in einen nassen Stoffsack legt, kann sie dazu an einem schattigen Platz im Freien aufhängen. Eine Alternative ist die Lagerung im Erdreich und Wasser, wo die Temperatur weniger schwankt als in der Luft.
Obst und Gemüse im Campingurlaub: Was es beim Kauf und bei der Lagerung zu beachten gilt
Als verderbliche Lebensmittel nehmen Obst und Gemüse hinsichtlich der Lagerung eine Sonderposition ein. Am besten kauft man sie auf Märkten, weil sie dann meist frischer sind. Zudem sollte man der Haltbarkeit zuliebe auf eine unversehrte Schale achten. Denn Produkte mit Druckstellen verfallen im Vergleich zu makellosem Obst und Gemüse schneller. Theoretisch kann man auch diese Lebensmittel am Tag des Einkaufs länger haltbar machen, beispielsweise durch Einkochen. Entscheidet man sich gegen die Haltbarmachung anhand von gängigen Konservierungsmethoden, stellt Obst und Gemüse beim Camping im Hinblick auf die richtige Lagerungstemperatur verschiedene Anforderungen. Anders als andere verderbliche Lebensmittel vertragen es einige Arten nicht zu kühl. Am längsten hält das meiste Obst und Gemüse bei Raumtemperatur. Das kann Probleme bereiten, weil man sich beim Camping nicht in tatsächlichen Räumen aufhält. Anders als haltbare Lebensmittel sollten Gemüse und Obst zudem nicht in luftdichten Gefäßen gelagert werden. Lieber hängt man sie in Netzen auf, damit sie nicht schimmeln. Feuchtigkeit vertragen die meisten Sorten nicht, sodass sie möglichst trocken gelagert werden sollten. Eine Ausnahme sind Produkte wie Salat und Möhren, die bei feuchter Lagerung länger frisch bleiben.
Abschlusstipp zur Müllvermeidung in der Campingküche
Hier mal eine Plastikflasche und da mal ein Kaffeebecher. Nicht nur durch Essen, sondern auch durch Getränke entsteht beim Camping viel Müll. Thermoskannen und wiederverwendbare Trinkbecher können in diesem Zusammenhang Abhilfe schaffen. Nützlich sind gerade beim Camping fernab von der Zivilisation auch Lifestraws. Diese Accessoires verfügen über einen integrierten Filter, sodass man damit auch aus natürlichen Wasserquellen wie Flüssen und Seen trinken kann.